10 Tipps für einen überlegten Umgang mit Arzneimitteln
(in Anlehnung an KV intern 11/98)
1. Glauben Sie nicht, daß einige Ihrer Gesundheitsprobleme, wie Vergeßlichkeit oder Anzeichen
von Verwirrung nur auf das Lebensalter zurückzuführen seien. Sie können auch durch
Arzneimittel oder Kombination von Arzneimitteln, die Sie einnehmen, verursacht werden.
2. Berichten Sie mir oder bei frei verkäuflichen Arzneimitteln Ihrem Apotheker über die Wirkung
oder über das Auftreten unerwünschter Wirkung eines eingenommenen Arzneimittels. Der
Apotheker oder ich können dann z.B. die tägliche Dosis verändern.
3. Nehmen Sie keine alkoholischen Getränke zu sich, wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die z.B.
Codein (z.B. in einigen Hustenstoppern oder Schmerzmitteln) oder Acetylsalicylsäure (z.B. in
Aspirin, Acesal, ASS und diversen anderen Schmerz- und Fiebermitteln) enthalten.
4. Wenn Sie vier oder noch mehr verschriebene oder selbst gekaufte Arzneimittel einnehmen
(dazu zählen auch Knoblauch- und Mineralstoffpräparate, Vitamine, frauenärztlich verordnete
Hormone u.a.), denken Sie bitte daran, daß ich einen regelmäßigen Überblick über die
eingenommenen Arzneimittel haben muß, und teilen Sie mir Veränderungen bei jeder
Vorstellung mit.
5. Fragen Sie vor allem bei Akuterkrankungen immer nach nichtmedikamentösen
Therapiemöglichkeiten. Arzneimittel sind zwar die bequemste,aber oft nicht die beste und
risikoärmste Lösung für Ihr Gesundheitsproblem.
6. Nehmen Sie bitte Ihre Arzneimittel genau so ein, wie Ihr Apotheker oder ich es empfohlen
haben.
7. Versuchen Sie bitte, immer die gleiche Apotheke und möglichst immer den gleichen Hausarzt
aufzusuchen. Falls ich Ihr Hausarzt sein soll, berichten Sie mir bitte über jede
Therapiemaßnahme eines anderen Arztes, den Sie zu Rate gezogen haben. Das ist besonders
wichtig, wenn ich Sie nicht überwiesen habe und der Facharzt mich folglich nicht informiert.
8. Sprechen Sie mit Ihrem Apotheker, bevor Sie irgendein frei verkäufliches Arzneimittel
einnehmen. Auch diese Präparate enthalten Arzneistoffe, die ähnliche Probleme verursachen
können, wie verschreibungspflichtige Arzneimittel. Deshalb : Auch freiverkäufliche Arzneimittel
sollten mit Vorsicht und Respekt behandelt werden.
9. Fragen Sie bitte Ihren Apotheker oder mich über mögliche Wechselwirkungen zwischen
Arzneimitteln, wenn Sie mehr als ein Arzneimittel einnehmen. Die Anzahl möglicher
Wechselwirkungen und damit verbundener Probleme steigt mit der Zahl der eingenommenen
Medikamente.
10. Überlegen Sie zusammen mit Ihrem Apotheker oder mit mir, ob Alkohol oder irgendein
Nahrungsbestandteil einen negativen Einfluß auf die von Ihnen eingenommenen Medikamente
haben können.
Diese Tips betreffen selbstverständlich jedes Lebensalter, besonders aber das höhere, wo leider die meisten Medikamente verordnet und genommen werden. Die wichtigste Frage daher : Muß es eine Tablette sein ?